Wenn man sich als Taucher auf eine Reise begibt, hat man unwillkürlich einige Erwartungen an das Reiseziel. Auch wenn eine der ersten Lektionen, die man als frischer Taucher lernt, die ist, daß das Meer kein Zoo ist. Doch man erhofft sich doch trotzdem, daß die Mühe sich gelohnt hat und die lange Reise nicht vergebens war.
Das vergangene Jahr 2019 war so ein Jahr für uns, das mit großen Erwartungen begann. Eine Tauch-Safari im südlichen Teil der Malediven sollte doch fast automatisch für tolle Motive vor der Kamera sorgen. Doch es kam natürlich anders. Was wir lernten ist, daß man sich durchaus an einem der Topspots der Weltmeere befinden kann, es aber dennoch möglich ist kaum etwas vor die Linse zu bekommen.
Nach einigen Tagen war uns klar, daß die Safari sich aus verschiedenen Gründen als Pleite erweisen würde. Was also tun, um dennoch eine ansehnlichen Film zu produzieren? Hier hilft nur das ursprüngliche Konzept über Bord zu schmeißen und zu improvisieren.
Enttäuscht werden kann nur, wer zuvor hohe Erwartungen hatte. Noch nie hatten wir am Ende eines zweiwöchigen Tauchurlaubs so wenig brauchbare Aufnahmen auf den Speicherkarten. Dennoch hat es am Ende für ein relativ kurzweiliges Video erreicht, auch wenn die großen Highlights ausgeblieben waren.
Dies haben wir erreicht, indem wir das Filmmaterial auf die wenigen Sequenzen durchsucht haben, die in Form von Wiederholung der einzelnen Clips dennoch für eine gewisse Grundstory taugen.
Geläutert von den Erfahrungen zu Beginn des Jahres zogen wir uns mit null Erwartungen nach Marsa Alam, am Roten Meer zurück. Spektakuläre Begegnungen sind dort selten, die Tauchgänge solide und unaufgeregt, dachten wir. Bis und dann das verrückteste Dugong (Seekuh) begegnete, das wir je vor die Linse bekommen konnten.
Eine weitere Lektion in Sachen Erwartungen und Erfüllung von Träumen stand also an. Nur mit dem Unterschied, daß praktisch nicht vorhandene Erwartungen sich unter Wasser wohl immer dann erfüllen, wenn man so überhaupt nicht damit rechnet. Wahre Erlebnisse unter Wasser sind selten, ereignen sie ich unverhofft, machen sie aus einem Urlaub eine einzigartige Erinnerung.
Wie schmal der Grat zwischen Erfolg und Mißerfolg ist, konnten wir im Oktober 2019 auf einer weiteren Tauch-Safari, diesmal im Roten Meer, erleben. Hier zeigte sich ein weiteres Mal, wir sehr Erlebnisse unter Wasser von dem richtigen Tauchguide abhängen, der den Tauchspot und die Tiere dort gut kennen sollte. Oder wie sehr es davon abhängt zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle zu sein. Und natürlich auch noch in die richtige Richtung zu sehen.
Was macht man also als Unterwasserfilmer, wenn die Erlebnisse unter Wasser sich – aus welchen Gründen auch immer – in Grenzen halten und man nicht über das erwartete Material verfügt?
Hier helfen zur Not abwechslungsreiche, schnelle Musik und schnelle Schnitte, um über den fehlenden Inhalt hinwegzutäuschen. So, wie wir das in diesem Film gemacht haben:
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