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Tauchen im Echinger Weiher, Deutschland

Der Echinger Weiher liegt nördlich der Landeshauptstadt München. Er ist ein Baggersee, der während des Autobahnbaus 1965 entstanden ist. Für Taucher ist der Weiher vor allem wegen seines relativ klaren Wassers, der zahlreichen Hechte und seiner Möglichkeiten zur Tauchausbildung interessant.

Tauchen im Echinger Weiher

Graskarpfen im Echinger Weiher

Dieser ursprünglich aus Jahr 2016 stammende Text enthält Updates aus dem Sommer 2018.
Wir können es kaum fassen. Da stellen wir seit Jahren Tauchberichte über die exotischsten Destinationen online, aber den Top-Spot vor unserer eigenen Haustüre würdigen wir in keinem Bericht, obwohl das Tauchen im Echinger Weiher durchaus sehr lohnenswert ist. Das holen wir nun gründlich nach. Denn nicht ganz umsonst wird der Echinger Weiher auch bei vielen Tauchern scherzhaft die „Bayerische Ceynote“ genannt. Warum er seinem Ruf durchaus gerecht wird, und warum ihr unbedingt mal hinfahren und dort tauchen solltet, könnt ihr in den nächsten wenigen Zeilen nachlesen bzw. in unserer filmischen Kurz-Doku erahnen.
Kurz-Doku aus dem Jahr 2018 über das Tauchen im Echinger Weiher:

Tauchen im Echinger Weiher: Wassertemperatur

Wer schon einmal in den mexikanischen Ceynoten tauchen war, der kann sich denken, warum der Echinger Weiher zu diesem Spitznamen gekommen ist. Der Weiher wird durch kaltes, klares Grundwasser gespeist, das an seinen tiefsten Stellen emporsteigt. Schön zu erkennen sind diese Quellen an dem bläulichen „Nebel“, der sich dort durch das kalkhaltige Grundwasser bildet. Dieses Grundwasser sorgt auch dafür, daß das Tauchen im Echinger Weiher das ganze Jahr über eine erfrischende Sache ist. Bei Wassertemperaturen, die auch im Sommer nur wenig die Zehngradmarke überschreiten, sollte man sich warm anziehen.

Empfohlene Tauchanzüge

Profis wie Tauchlehrer gehen natürlich im Trocki zum Tauchen in den Echinger Weiher. Aber auch in einem Halbtrocken, bzw. 7mm Neoprenanzug mit Eisweste kann man es eine Weile im Wasser aushalten. Je nach eigener Verfrorenheit zwischen 30 und 60 Minuten. Durch seine Grundwasserspeisung friert der Echinger Weiher auch im Winter nicht zu. Wer über einen Trocki verfügt, kann dort also auch in der kalten Jahreszeit auf Entdeckungsreise gehen.

Was gibt es im Echinger Weiher zu sehen?

Tauchen im Echinger Weiher

Hecht im Echinger Weiher im Sommer 2016

Da ist natürlich das klare Wasser, das bei Sonnenschein bezaubernde Lichtreflexe auf die Pflanzen und Uferbereiche wirft. In diesen Unterwasserdschungeln verstecken sich zahlreiche Jungfische und auch Flußbarsche.
Wer genau hinsieht, bekommt im Uferbereich früher oder später eines der kleinen Männchen oder das „Monster“, das sehr große Weibchen zu sehen, wie es zwischen den Pflanzen auf Beute lauert.
Doch auch einige Karpfen und Graskarpfen kommen in diesem kleinen Grundwassersee durchaus auch vor, auch wenn die Begegnungen eher selten sind. Da diese Fische sehr scheu sind.
In den mittleren Bereichen findet man auch die eine oder andere Attraktion, die Taucher in der Vergangenheit im Weiher versenkt haben. So gibt es neben einer Alienfigur (Oskar) auch ein (nicht echtes) Skelett – den Mentor – zu finden. Auch für Wracktaucher ist gesorgt, sie können sich auf die Suche nach dem versenkten IKEA-Einkaufswagen machen.

Tauchen im Echinger Weiher

Lichtspiele im Uferbereich

Trotz all dieser Spielereien finden wir die Uferbereiche am schönsten beim Tauchen im Echinger Weiher. Allerdings sollte man dort aufgrund der niedrigen Wassertiefe und des dichten Bewuchses sehr gut tarieren können, um nicht die ganzen empfindlichen Wasserpflanzen, die wiederum der Lebensraum zahlreicher Tiere sind, auszureißen.
Im Uferbereich lohnt sich auch immer ein Blick nach oben an die Oberfläche zu den umgestürzten Bäumen und Büschen, durch deren Äste sich das Ufer, und bei gutem Wetter, der blaue Himmel spiegelt.
Am Grund des Echinger Weihers kann man auch die eine oder andere Entdeckung machen. Während der Bodengrund zwischen Kies und Schlamm wechselt, können Makro-Freunde sich auf die Fotojagd nach Krebstierchen machen. Auch die eine oder anderen Süßwasserschnecke kann man eventuell entdecken. Oder man taucht hinunter zu den Grundwasserquellen und beobachtet dort das bläuliche Farbenspiel.

Hinweise und Empfehlungen zum Echinger Weiher

Tauchen im Echinger WeiherDer Weiher ist ungefähr 250 m lang und 100 m breit. Seine tiefste Stelle liegt bei 8 m. Die Wassertemperatur schwankt zwischen ca. 6-8 Grad im Winter und 14 Grad im Sommer.
Das Tauchen im Echinger Weiher ist gebührenpflichtig, Freitauchen ist nicht erlaubt. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels betrug die Tauchgebühr unter der Woche 6 Euro pro Person und 8 Euro pro Person am Wochenende. Der jeweilige Betrag muß vor dem Tauchen an den Pächter unter Angabe der Personenzahl und des Tauchtags überwiesen werden. Einen Überweisungsbeleg muß man am Weiher natürlich mit sich führen. Aktuelle Kontodaten und Informationen über das Tauchen im Echinger Weiher gibt es hier auf dieser Seite.
Am Weiher selbst darf nur zum Ein- und Ausladen geparkt werden. Nach dem Ausladen fährt man wieder über den Feldweg zurück und parkt den Wagen am Zufahrtsweg unterhalb der Landstraße.
Der Echinger Weiher wird von vielen Tauchschulen exzessiv als Ausbildungsgewässer genutzt. Dazu gibt es an seiner Südwestseite auch zwei Plattformen unter Wasser. Die Anwesenheit so vieler Tauchanfänger, gerade auch an den Wochenenden, bedingt leider auch, daß sehr viel Seegrund aufgewirbelt wird und die Sicht im Laufe des Tages schlechter wird.
Möchte man klare Sichtverhältnisse, muß man also am frühen Morgen am Weiher sein, bevor die Tauchschulen ankommen oder man versucht sein Glück unter der Woche, wenn weniger Betrieb ist.
Wer noch Luft in den Flaschen braucht, kann sie sich bei der Tauschschule ABC-Divers füllen lassen. Die Tauchschule liegt einen Katzensprung vom Echinger Weiher entfernt im Gewerbegebiet auf der anderen Seite der Autobahn, in der Erfurter Straße 29.

Anfahrt zum Echinger Weiher

Der Echinger Weiher liegt direkt an den Autobahnen A9/A92. Von München kommend folgt man der A9 bis zur Ausfahrt Eching und fährt dann an der Ampel links ab, bis zur nächsten Ampel. Dort biegt man rechts ab und folgt der Straße bis man über die Autobahnbrücke kommt. Dort biegt man scharf rechts ab. Nun ist man an dem Zufahrtsweg, an dem man später auch parkt. Der Weg links ist der Feldweg, der direkt zum Echinger Weiher führt. Diesem folgt man, bis man an den See und seine Einstiegsstellen am Südufer gelangt.

Klartext zum Echinger Weiher

Der Echinger ist beliebt. Vielleicht sogar schon zu beliebt. Angelockt durch das vermeintlich klare Wasser kommen Taucher aus allen Himmelsrichtungen und natürlich besonders zahlreich aus dem Großraum München in den Weiher. Hinzu kommt, daß er bei vielen Tauchschulen ein beliebtes Ausbildungsgewässer ist.
All dies trägt nicht gerade zu guter Sicht bei. Zwar ist man angeblich dazu angehalten, den Boden nicht aufzuwühlen oder gar zu berühren. Doch die miese Sicht, die an den Wochenenden erzeugt wird, setzt sich oftmals erst gegen Ende der Woche wieder.
Kein Wunder, denn an Großkampftagen wühlen auch mal bis zu 50 Taucher pro Tag den kleinen Weiher um.
Hinzu kommt leider auch eine zunehmende Rücksichtslosigkeit vieler Taucher. So werden gerne die beliebten Mörtelwannen in großer Zahl direkt ans Ufer gepackt, so daß anderen Tauchern der Einstieg schwer gemacht wird. Ebenso nimmt die Zahl der Gäste zu, die zahlreiche Sonnenliegen aufstellen und so den Platz, der eigentlich den Tauchern vorbehalten war zum Sonnenanbeten nutzen. Von denjenigen ganz zu schweigen, die glauben im Landschaftsschutzgebiet am Weiher auch noch grillen zu müssen und ihre Kohle gerne in den Sträuchern deponieren. Diese Liste könnte noch beliebig ergänzt werden, etwa um diejenigen die zu bequem sind ihr Auto außerhalb des Schutzgebietes zu parken.
Doch all das würde zu nichts führen. Leidtragender dieses ungebremsten und ungezügelten Massenandrangs ist und bleibt leider die Natur. Und da natürlich vor allem die einst prächtige Unterwasserwelt des Echinger Weihers.
Eine Änderung der Zustände scheint nicht in Sicht zu sein, da es am Echinger Weiher keinerlei Kontrollen gibt. Oder wie kann es sonst sein, daß wir bei beinahe 20 Tauchgängen im Echinger im Sommer 2018 Weiher nicht ein einziges Mal nach unserer Tauchgenehmigung gefragt wurden?

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| Stand: 20. August 2018