BLUEWAVEFILMS

Zeitraffer unter Wasser

Zugegeben, Zeitraffer unter Wasser sind außergewöhnlich, noch außergewöhnlicher als an Land, wo sie von kreativen Filmemachern schon seit Anbeginn der bewegten Bilder verwendet werden.

Doch sehen wir uns einfach an, wie man sie macht und was es unter Wasser besonderes beim Zeitraffer zu beachten gibt, bevor wir mit einer endlosen Versuchsreihe früher oder später den Spaß an dieser Aufnahmetechnik verlieren.

Zeitraffer unter Wasser:

1. Zeitraffer erstellen
2. Zeitraffer unter Wasser – Probleme Herausforderungen

 

Zeitraffer unter Wasser1. Zeitraffer erstellen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten Zeitraffer (Time lapse) zu erstellen. Die einfachste Methode ist die Kamera ganz normal aufnehmen zu lassen und nachträglich in der Schnittsoftware den Film schneller abspielen zu lassen. Hierbei kann man ihn auch gleich ganz nebenbei auf die gewünschte Länge hintrimmen. Der Nachteil hierbei ist, daß man unter Umständen stundenlanges Filmmaterial aufnehmen muß, was zum einen ordentlich Speicherplatz braucht und andererseits auch einen Akku erfordert, der in der Lage ist sehr lange an einem Stück aufzunehmen.
Eine zweite Methode ist ganz gezielt in einer bestimmten Bildfrequenz Aufnahmen zu machen. Hierbei entscheidet man allerdings schon vor der Aufnahme, wie schnell oder langsam das spätere Zeitraffervideo werden soll. So ist es möglich viele Kameras auf eine niedrige Bildfrequenz einzustellen. Oft gibt es in den Menüs dafür einen Punkt, der Zeitraffer oder ähnlich heißt.
Zum Beispiel stellt man auf 1 Bild pro Sekunde, was immer noch eine schnelle Abfolge ist und unter anderem bei Wolken zu sehr dynamischen, fließenden Bewegungen führt. Hat unser fertiger Film eine finale Bildfrequenz von 30 fps, so schmelzen 30 „reale“ Sekunden zu einer Sekunde im Film zusammen. Mehr zum Thema Bildfrequenz, beziehungsweise Framerate findet ihr übrigens hier.
Je mehr Bilder pro Sekunde man schießt, desto gewöhnlicher wird der Zeitraffer. Zuerst sieht er aus, wie ein Film aus de Anfängen des Kinos, als nur 16 Bilder pro Sekunde für ruckelnde Bewegungen sorgten. Steigern wir die Bildfrequenz weiter, bis wir theoretisch bei 24 Bilder pro Sekunde eine perfekt fließende Bewegung haben, haben wir keinen Zeitraffer mehr, sondern erstellen einen Film in der Bildfrequenz des Kinos.
Gehen wir also in die andere Richtung und machen etwa nur 1 Bild alle 10 Sekunden. Wird der fertige Film richtig schnell werden. Extreme Zeitraffer, etwa sich öffnende Blüten schießen gar nur ein Bild pro Minute oder weniger. Solche Extreme sind für Zeitraffer unter Wasser weniger geeignet, es sei den man hat ein der Blüte entsprechendes Pendant, das man dokumentieren möchte.
Wichtig ist, daß bei allen Aufnahmen die Blende gleich weit geöffnet ist und auch die Belichtung nicht verändert wird, da dies zu wandernden Schärfenbereichen und sehr störendem Helligkeitsflackern führen würde. Viele moderne Kameras haben für Zeitraffer Einstellmöglichkeiten, so daß man im Prinzip nur noch auswählen muß, wie viele Bilder pro Sekunde oder Minute geschossen werden sollen, während die Kamera den Rest bis zum fertigen Film übernimmt.
Egal für welche Methode man sich letztendlich entscheidet, eines brauchen Zeitrafferaufnahmen immer: eine bombenfeste Befestigung der Kamera. Am besten auf einem Stativ, das flexibel genug für den gewünschten Bildausschnitt ist und zugleich schwere Kameras tragen kann.
Technisch möglich ist heute vieles. Die richtige Bildfrequenz für das jeweilige Motiv zu finden ist jedoch die hohe Kunst der Zeitrafferfilme, besonders wenn dieses Motiv auch noch unter Wasser zu finden ist.

Beispielvideo Zeitraffer unter Wasser:

Natürlich sollte man deutlich bessere Motive wählen, als in diesem Beispielvideo. Auch ist die Bildrate mit 1 Bild pro Sekunde viel zu hoch. Bei hin- und herschwimmenden Fischen empfiehlt es sich eher um die 10 Bilder pro Sekunde zu nehmen. Bei einer sich langsam öffnenden Anemone hingegen dürfen es auch „nur“ 2 Bilder pro Minute sein. Hier gilt: ausprobieren!

2. Zeitraffer unter Wasser – Probleme Herausforderungen

Nachdem wir nun wissen, wie man Zeitraffer prinzipiell erstellt, kommen wir auf die Besonderheiten einen Zeitraffer unter Wasser zu erschaffen.
Fische sind sehr viel schneller als man denkt. Filmt man mit einem Bild pro Sekunde kann man die Fische fast schon durch das Bild springen sehen. Oftmals ist es daher für solche Aufnahmen besser die Bildfrequenz auf 2-5 Bilder pro Sekunde zu erhöhen. Aber eine pauschal richtige Bildfrequenz gibt es natürlich nicht, denn sie hängt auch unter Wasser stark vom Motiv ab.
Eines haben jedoch alle Aufnahmen gemein: sie müssen von einem statischen Punkt aus gemacht werden. Hierzu ist es nötig die Kamera irgendwie zu befestigen. Sei es mit einem gewöhnlichen Alu-Stativ im Sandgrund oder einem Gorilla-Stativ an einem Pfahl. Wichtig ist natürlich neben der stabilen Befestigung, die auch Wellen und Wogen auf keinem Fall nachgeben sollte, daß dabei keine Lebewesen wir Korallen oder ähnliche Meeresbewohner zu schaden kommen.
Außerdem sollte die Kamera so angeordnet werden, daß sie möglichst nah an dem Bereich platziert wird, den sie filmen soll. Denn auch bei der Aufnahme von Zeitraffern unter Wasser gilt: Unterwasserfotografie ist Weitwinkelfotografie!
Je näher man am Objekt ist, desto weniger störende Schwebeteilchen kommen ins Bild und desto weniger muß man nachträglich korrigieren.
Auch sollte man unter Wasser überhaupt erst ein lohnenswertes Motiv finden. Kleine Riffbarsche in ihrer Koralle oder Anemonenfische in ihrer Anemone können mit ca. 8-10 Bildern pro Sekunde lohnenswerte Objekte sein.
Und natürlich sollte man auch darauf achten, daß die Kamera, die man vielleicht für ein oder zwei Stunden irgendwo im Riff verbaut hat, nach den Filmaufnahmen auch noch da ist und sie nicht von jemand anderem „gefunden“ wurde.

Aktuell von Bluewavefilms informiert werden? Folge uns auf Facebook oder Google+