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Sola Light Erfahrung und Langzeittest

Die Sola Lights von Light & Motion im Langzeittest: Die Videolampen Sola Lights erfreuen sich – trotz ihrer stolzen Preise – großer Beliebtheit unter filmenden Tauchern. Steht man vor der Entscheidung sich solche Lampen anzuschaffen sucht man im deutschsprachigen Netz aber (fast) vergeblich nach Testberichten. Noch spärlicher sieht es zum Thema praktische Langzeiterfahrung mit diesen Lampen aus. Das ändern wir mit diesem Artikel.

Die kanadische Firma Light & Motion ist kein großer Konzern. Eher handelt es sich dabei um einen überschaubar großen Betrieb, der seit einigen Jahren für alle Arten und Einsatzzwecke handliche Lampen produziert. So gibt es auch Modelle, die sich als Tauchlampen und als Unterwasser-Videolampen nutzen lassen. Letztere nutzen wir selbst seit Anfang 2014 für unsere Filmdrehs unter Wasser. Die folgenden Zeilen schildern unsere individuellen Langzeiterfahrungen mit den Sola Light Lampen.

Sola Light Erfahrung

Links: Sola Light 2100 SF | Rechts: Sola Light 2500 F

Irgendwann braucht man als Unterwasserfilmer Kunstlicht unter Wasser. So gut und schön Aufnahmen mit manuellem Weißabgleich, Rotfilter oder Unterwassermodus auch zu bewerkstelligen sein mögen, es gibt doch Situationen, in denen kommt man um ein Videolicht nicht herum. Wann dies der Fall ist und wie man mit den erworbenen Lampen dann umgehen sollte, kann auf unserer Seite zum Einsatz von Videolampen unter Wasser nachgelesen werden.
Doch wer die Wahl hat, hat die Qual. Wir haben uns in dem einigermaßen überschaubaren Markt von LED-Unterwasservideolampen damals für die folgenden Sola Lights entschieden: 3x Sola Light 2100 SF und 1x Sola Light 2500 F. Über unsere Sola Light Erfahrung berichten wir nun.

Sola Light Erfahrung:
1. Warum wir uns für Sola Lights von Light & Motion entschieden haben
2. Sola Lights für Unterwasserfilm
3. Langzeiterfahrungen mit Sola Light Lampen
4. Vor- und Nachteile der Sola Lights
5. Fazit zu den Sola Lights

1. Warum wir uns für Sola Lights von Light & Motion entschieden haben

Sie sind klein und handlich und stellen auch vom Gewicht her keine allzu große Herausforderung an das Fluggepäck. Das Licht der LEDs ist sehr homogen und hat bei der Sola Light 2100 SF auch eine passable Reichweite tagsüber von ca. 2m unter Wasser. Diese Reichweite schwankt natürlich mit der Wasserbeschaffenheit. Die 2m werden in klarem tropischen Wasser erreicht.
Sola Light Erfahrung - Tauchen auf Krk, KroatienApropos Reichweite… Das S im Lampennamen steht für Spot. So lassen sich die Sola Lights 2100 SF auf einen schmalen Lichtkegel umschalten. Dies ist zwar beim Filmen unter Wasser eher unnötig, es sei den man will Spezialeffekte kreieren, doch dank des engen Lichtkegels lassen sich die Lampen auch zur Erkundung von Spalten und Vorsprüngen einsetzen. Man kann die Videolichter also auch als normale Tauchlampe einsetzen.
Anders steht es mit der 2500 F. Das F, wir ahnen es bereits, steht für Flood. Bei der Sola Light 2500 F läßt sich ein Bildwinkel von 90 Grad homogen ausleuchten. Da sich das Licht hier über eine größere Fläche verteilt als bei der 2100 SF, die einen Bildwinkel von 60 Grad ausleuchtet, ist die Reichweite des Lichts unter Wasser geringer. Hier sind nur 1-1,5m machbar, in klarem tropischen Wasser.
Nachdem wir die Buchstaben im Namen geklärt haben, kommen wir nun zu den Zahlen. Die Zahlen stehen für die maximal einstellbaren Lumen. Die Lampen haben also 2100 bzw. 2500 Lumen. Echte Lumen, wohlgemerkt. Nicht diese Phantasiewerte, die gerne mal von Herstellern angegeben werden.
2100 Lumen und 2500 Lumen waren 2014 durchaus helle Lampen. Inzwischen bekommt man zum Teil für das gleiche oder weniger Geld deutlich mehr Licht.
Was uns weiterhin an den Sola Lights gefiel war die für solche Winzlinge relative gute Akkulaufzeit von fast einer Stunde bei voller Leistung. Die in drei Stufen einstellbare Helligkeit tat ihr übriges zur Entscheidung für die Lampen von Light & Motion.

2. Sola Lights für Unterwasserfilm

Sola Light Erfahrung

Die Rechweite des Lichs schwankt mit der Wasserqualität

Sola Light Erfahrung unter Wasser: Die Sola Lights haben wie schon erwähnt ein sehr homogenes Licht, das sich auch zu den Rändern hin sehr gleichmäßig verteilt und es so zu keinerlei Hotspots kommt. Auch dann nicht, wenn man beide Lampen gleichzeitig benutzt und es zu Überschneidungen in den Lichtkegeln kommt. Auch die Akkulaufzeit hat sich als ausreichend erwiesen, wenn man sie nicht ständig eingeschaltet läßt.
In hellem, tropischem Wasser ist es bei „nur“ knapp 2000 Lumen durchaus nötig, die Lampenhelligkeit auf höchste Stufe zu stellen, will man gegen das auch in größerer Tiefe noch starke Sonnenlicht ankommen. Da wir aber zu gut 90 Prozent den manuellen Weißabgleich unserer Kameras nutzen und viel und gerne mit natürlichem Licht arbeiten, kommen die Sola Lights nicht so oft zum Einsatz. So reichen die Akkus der Lampen auch gerne mal für vier Tauchgänge oder mehr. Diese Sola Light Erfahrung kann man natürlich nicht verallgemeinern. Wer gerne und viel mit Kunstlicht arbeitet, braucht vernünftiges Videolicht unter Wasser.
Setzt man unter Wasser allerdings nur auf Kunstlicht, sollte man die Lampen nach jedem Tauchgang wieder nachladen.
Bei Nachttauchgängen sind die Lampen bereits auf der untersten Stufe mit 600 Lumen sehr hell. In dieser Einstellung beträgt die Leuchtdauer über 2,5 Stunden.
Die Lichtfarbe der Lampen entspricht mit 6500 K in etwa „neutralem“, kalt-weißem Sonnenlicht.

3. Langzeiterfahrungen mit Sola Light Lampen

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels hatten wir die Lampen etwa zweieinhalb Jahre in Gebrauch und auf schätzungsweise über 150 Tauchgängen mit dabei. Wir können also behaupten, daß wir einen gewissen Erfahrungsschatz mit den Sola Lights angesammelt haben. Obwohl sich die Handhabung unter Wasser als problemlos erwies, sind uns doch im Laufe der Zeit einige Dinge aufgefallen, die bei einer Lampe diese Preisklasse einfach besser gelöst sein müßten.

Sola Light Erfahrung

Bedienelement und Status-LEDs sind oben verbaut

So sind die Status-LEDs, die unter anderem den Ladezustand der Lampe anzeigen oben im Lampengehäuse verbaut. Diese Position ist logisch und sinnvoll, solange es sich um eine gewöhnliche Tauchlampe handelt, wie Light & Motion sie auch verkauft.
Doch unsere Lampen sind für das Filmen unter Wasser gebaut worden. Sollte man zumindest meinen. Denn leider hat der Hersteller das gleiche Gehäuse wie für die Tauchlampen verwendet. Die Status-LEDs befinden sich also oben im Gehäuse. Dumm, denn man blickt beim Filmen unter Wasser eigentlich ständig auf die Unterseite des Gehäuses und sieht so nicht wie groß die Restkapazität des Akkus ist.

Sola Light Erfahrung

Trotz ständiger Pflege: Korrosion an Ladekontakt.

Noch schlechter sieht es allerdings mit unseren Erfahrungen beim Aufladen des fest verbauten Akkus aus. Das Hauptproblem hierbei sind die Kontakte an der Lampe, die schlicht und einfach als Konstruktionsfehler bezeichnet werden können. Zwar sind diese Kontakte einigermaßen gegen Korrosion geschützt, doch in der Langzeitnutzung sieht dies leider anders aus. Auch wenn man die Lampen nach jedem Tauchgang im Salzwasser gründlich mit Süßwasser spült, bleibt immer Feuchtigkeit in den schmalem Kontakthülsen zurück. Dies geht nur eine Weile lang gut. Irgendwann hat man in den Kontakten genügend Ablagerungen, die ein Aufladen des Akkus verhindern. Da es sich zu großen Teilen um kalkhaltige Ablagerungen handelt, können diese mit konzentriertem Essig entfernt werden. Eine anschließende Behandlung mit Kontaktspray kann jedoch auch nicht schaden.
Neben den Problemen mit den Ladekontakten kamen bei uns noch Defekte an zwei der vier eingesetzten Lampen hinzu. Die Lampen ließen sich nicht mehr aufladen. Trotz gereinigter Kontakte stand die Status-LED am Netzteil immer auf grün (geladen), obwohl die Lampe zuvor eine halbe Stunde bei voller Helligkeit geleuchtet hatte und der Akku daher halb leer sein sollte.
Hier half es nur noch die Lampen in den Service nach Amsterdam zu schicken, was zum einen mit einem gewissen Zeitaufwand als auch mit hohen Versandkosten verbunden war. Die Reparatur erfolgte auf Kulanz, was sehr kundenfreundlich war. Ärgerlich war aber, daß eines der Netzteile beschädigt zurückkam. Auch teilte man uns nicht mit, was eigentlich an den Lampen defekt war und ausgetauscht wurde. Geschäftsgeheimnis?

4. Vor- und Nachteile der Sola Lights

Hier kommen die Vor- und Nachteile der Sola Lights auf einen Blick…
Sola Light Erfahrung Vorteile:
+ Kompaktes Design
+ Leicht
+ Sehr homogenes Licht
+ S-Lampen auch als Tauchlampen verwendbar (Spot)
+ gute Akkuleistung
+ in drei Stufen dimmbar

Sola Light Erfahrung Nachteile:
– Akku nicht selbst austauschbar
– Kontakte anfällig für Korrosion
– Lampen selbst nicht wartbar
– Statuslampen für Ladezustand auf der falschen Seite
– hoher Anschaffungspreis
– Service-Werkstatt nur in den Niederlanden (hohe Versandkosten)

5. Fazit zu den Sola Lights

Sola Light Erfahrung: Wären die Probleme mit den Kontakten nicht, wären die Sola Lights tolle Videolampen für Unterwasseraufnahmen, trotz ihres hohen Preises. Nachdem es beim Filmen unter Wasser aber auch um die Zuverlässigkeit von Equipment geht, fällt das Urteil leider etwas anders aus.
Sola Light ErfahrungNach Ladeproblemen mit vier von vier Sola Lights innerhalb von zweieinhalb Jahren, müssen wir uns eingestehen, daß diese Lampen nicht das waren was wir gesucht hatten.
Die Lampen von Light & Motion sind in unseren Augen zum jetzigen Zeitpunkt für Leute gemacht, die erstens kein zuverlässiges Equipment benötigen, und denen es zweitens nichts ausmacht wenig Licht für viel Geld zu bekommen.
Verbesserungsvorschläge: Ein Gehäuse, das auch unten über Status-LEDs verfügt sowie die Möglichkeit den fest verbauten Akku über Induktion zu laden und so Probleme mit den Ladekontakten zu vermeiden.
Solange es so etwas jedoch nicht gibt, kommen uns bei künftigen Anschaffungen nur Lampen ins Haus, deren Akku man selbst austauschen und extern laden kann.

Das war unsere Sola Light Erfahrung. Solltet ihr noch Fragen haben, schreibt uns doch einfach. Ihr erreicht uns ganz klassisch per E-Mail. Oder besucht und folgt uns bei FacebookGoogle+, Twitter, Instagram oder bei den Videoportalen YouTube und Vimeo! So ist sichergestellt, daß ihr keine Neuigkeiten von uns verpaßt.
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|Stand: 1. Oktober 2016