Schnorcheln in Viecht am Traunfall
Scuben in der Traun? Scuben, so bezeichnet man auf neudeutsch die Tätigkeit in einem Fluß zu schnorcheln. Nun, Tätigkeit mag etwas untertrieben sein. Je nachdem wie der Wasserstand in dem österreichischen Fluß Traun so ist, kann es auch etwas abenteuerlicher werden. Schauen wir uns in diesem Bericht also an, was einen so erwartet, wenn man sich nach Viecht am nördlichen Rand des Salzkammerguts aufmacht, um in diesem Gewässer zu schnorcheln.
Videobericht zum Scuben in der Traun im August 2014:
Eigentlich wollten wir ja am ersten Augustwochenende 2014 bei Atlantis Qualidive, der ersten österreichischen Flußtauchbasis, die bereits 1993 von Franz Pramendorfer gegründet wurde nicht „nur“ scuben. Aber was soll man machen. Die Natur ist kein Wunschkonzert. Bedingt durch das – vorsichtig ausgedrückt – wechselhafte Wetter der letzten Juliwochen war die Traun voller Wasser. Viel mehr als dies in den Sommermonaten eigentlich üblich ist. Aus Sicherheitsgründen und auch aus Sichtgründen schied Flußtauchen daher leider aus. Doch Scuben (Schnorcheln im Fluß) war noch möglich.
Nun muß man wissen, daß die Flußtauchbasis Atlantis eigentlich viele verschiedene, sehr interessante und sehr fischreiche Scubing-Touren anbietet. Doch in unserer speziellen, hochwasserbedingten Situation blieb nur noch die Wildwasser-Tour übrig, die eigentlich vor allem im Frühjahr zur Schneeschmelze angeboten wird. Also mehr die Abenteuer- als die Lehrpfad-Variante.
Lange Rede und kein Sinn: Es war ein riesen Spaß sich von den Wellen der Traun verschaukeln zu lassen und in den ruhigeren Momenten die vorbeiziehende Landschaft und auch die mittelalterlichen Wehreinbauten unter Wasser zu genießen. Insgesamt sind wir an diesem Wochenende drei Mal zum Scuben gegangen.
Dank des sonnigen Wetters war uns in unseren fünf Millimeter Overalls mit Lavacores als Unterzieher sehr angenehm warm, obwohl die Traun erfrischende 18-20 Grad hatte. Haube und Handschuhe sind natürlich ebenfalls notwendig. Für Sommergäste aus der Umgebung, die sich spontan zu einem Schnorchelgang in der Traun entscheiden, kann das Equipment auch an der Tauchbasis ausgeliehen werden.
Hierzu muß auch noch gesagt werden, daß für die Wildwasser-Tour ein Tauch-Brevet nötig ist, für alle anderen Schnorchel-Touren nicht. Auch werden von der Tauchbasis Schnorchelkurse angeboten, es muß, bzw. darf also niemand völlig unerfahren in die Traun, denn Sicherheit wird hier natürlich groß geschrieben.
Auch wenn die Verhältnisse in der Traun nicht ganz optimal waren, so gab es doch zumindest bei unserer dritten Schnorcheltour auch die Gelegenheit uns etwas in Sachen Ökologie der Traun weiterzubilden. Hierbei zeigte uns Frankie einen der zahlreich vorkommenden Signalkrebse in der Traun.
Während sich die meisten Taucher wohl sehr freuen ein solches Tier vor die Linse zu bekommen, sieht die Realität doch leider etwas (trauriger) aus. Die Signalkrebse sind nämlich eine invasive Art, die eigentlich aus Amerika kommt und die vor Jahrzehnten in die heimischen Flüsse entkommen sind. Das Tragische daran: Der Signalkrebs hat keine natürlichen Feinde und ist zudem auch noch Überträger der sogenannten Krebspest, an die er selbst nicht erkrankt, sie jedoch auf alle anderen einheimischen Flußkrebsarten überträgt. Dementsprechend schlecht steht es um alle anderen Flußkrebse.
Aber auch für eventuell nichttauchende Mitreisende hat die Gegend in und um Viecht bei Desselbrunn einiges zu bieten. Da wäre natürlich zum einen der Traunfall selbst, der ein paar hundert Meter hinter der Tauchbasis imposant in die Tiefe stürzt. Aber auch Gmunden am Traunsee ist natürlich einen Ausflug wert. Zusätzlich gibt es natürlich viele Wanderwege und Sehenswürdigkeiten in der Umgebung.
Unterkunft fanden wir im familiengeführten Gasthof Kastenhuber, der gleich neben der Tauchbasis liegt und praktischerweise über einen Trockenraum verfügt. Diesen haben wir aber nicht von innen gesehen, da die fleißige Augustsonne diesen Job zügig erledigen konnte. Die Zimmer im Kastenhuber sind sehr geräumig und sehr gut gepflegt. Auf der Terrasse kann man bei hervorragender heimischer Küche den Ausblick auf die vorbeifließende Traun genießen und ein Deko-Bierchen zu sich nehmen.
Ebenso kann man natürlich die Liegewiese der Tauchbasis nutzen, die in unmittelbarer Nähe zu einer Insel liegt. Hier wäre es dann bei günstigen Bedingungen auch möglich zu tauchen und unter Wasser die Insel zu umrunden. Daß dies aufgrund des Hochwassers nicht geklappt hat, wurmt uns natürlich noch etwas. Aber Franz und seine Basis Atlantis Qualidive schwimmen ja zum Glück nicht weg und so ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis wir die verpaßten Tauchgänge dort nachholen werden. Ein Bericht darüber wird dann an dieser Stelle folgen.
Weiterführende Links: Tauchbasis Atlantis Qualidive | Unterkunft: Kastenhuber Landgasthof
| Stand des Berichts: 14. August 2014
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