Socorro und Baja California waren das Ziel unserer Reise im April 2025, um die ganz großen Dinge zu erleben. Wo sonst bekommt man auch zahlreiche Haiarten, ozeanische Mantas, Mobulas, Buckelwale, Seelöwen und Delphine in nur zwei Wochen in freier Wildbahn zu sehen?
Unser Film „Ocean – A Tribute to David Attenborough“ ist vor Socorro und in der Sea of Cortez entstanden:
Zeitgemäß wie schon zu unserem 15. Jubiläum lassen wir uns zu unserem Film „Ocean“ von einer KI interviewen. Wer also etwas zum Making-of erfahren will, ist hier richtig.
KI
Ich denke, man steigt nicht einfach so in einen Flieger und fährt dann für 19 Tage auf Expedition in den Pazifik?
Helga
Die Vorbereitung hat insgesamt zwei Jahre und zwei Monate gedauert. Die eigentliche Buchung war allerdings tatsächlich eher spontan. Marcel von Behind the Mask Travel hat uns die Reise beim Frühstück auf der Raja Laut schmackhaft gemacht, als wir mit ihm in Raja Ampat unterwegs waren. Noch vor dem zweiten Toast war die Reise gebucht. Wobei ich natürlich sagen sollte, Socorro stand schon seit den Tagen, an denen wir unsere allerersten Tauchgänge gemacht haben auf der Wunschliste. Wo sonst auf der Welt ist es möglich gleichzeitig einen ozeanischen Riesenmanta und zwei Delphine nur wenige Meter vor sich schwimmen zu haben?
KI
Ihr hattet also eine sehr gute Ahnung, welche Tiere es dort zu sehen gibt. Und ihr hattet ausreichend Zeit zur Vorbereitung. Das klingt nach optimalen Startbedingungen.
Andreas
Wir reisen immer mit dem Ziel Tiere zu filmen an einen Ort. Da hat man oft schon hohe Erwartungen, die natürlich auch enttäuscht werden können, denn der Ozean ist kein Zoo. Zum Glück… Was Socorro anging, war die Aufgabe relativ einfach. Sofern Wind und Wetter mitspielen, springt man dort ins Wasser und hat kaum Zeit die Kamera klar zu machen, schon kommen die ersten ozeanischen Mantas vorbei. Zumindest war das bei uns so. Auch Galapagos-, Seiden- und Silberspitzenhaie konnten wir dort erstmals in ihrem natürlichen Verhalten an Putzstationen beobachten. Bisher waren die größeren Haie, die wir gefilmt haben immer auf die eine oder andere Weise, entweder durch Geruch, Futter oder Geräusche angelockt worden.
Helga
Socorro und Baja California waren die Drehorte. An der Baja California, in der Sea of Cortez, wo wir unseren zweiten Teil der Reise verbrachten, lag die Latte schon deutlich höher. Hier wollten wir Orcas, wenn möglich auf der Jagd nach Mobulas filmen.
Um das alles etwas abzukürzen. Das hat natürlich nicht geklappt. In den sechs Tagen, in denen wir auf der Sea of Cortez gesucht haben, haben wir keine Orcas zu Gesicht bekommen. Dafür aber einen großen Schwarm Mobulas von bestimmt mehreren hundert Tieren, der uns eineinhalb Stunden lang, praktisch bis die Sonne unterging bei sich akzeptiert hat, gesehen. Außerdem sind wir mehrfach Delphinen, Buckelwalen und natürlich den unvermeidlichen Seelöwen begegnet.

KI
Socorro und Baja California waren die Orte an denen ihr gedreht habt. Jetzt ist der Film fertig. War es sehr aufwendig den Film zu drehen?
Helga
Das Drehen vor Ort macht eigentlich nur einen kleinen Teil der Arbeit aus. Zum Glück sind wir Amateure, die das alles nur in ihrer Freizeit machen und keinen Druck durch einen Auftraggeber haben. Wenn also keine Orcas kommen, ist das sehr, sehr schade, aber es sprengt uns nicht die Produktion.
Was man aber nicht unterschätzen sollte, ist das ganze Drumherum. Man sollte die verwendeten Kameras blind kennen, ausreichend Übung damit haben und an eine Notreserve denken. Hinzu kommt die ganze Reiseplanung. Von der Sonnencreme bis zum USB-Kabel darf nichts fehlen. Auf dem offenen Ozean kann man nicht mal schnell etwas einkaufen.
Wenn man dann alles im Kasten hat, beginnt die Postproduktion, die auch nicht gerade ohne Aufwand ist. Besonders, wenn man dies noch alles neben dem eigentlichen Fulltime-Job am Abend und am Wochenende erledigt. Grob geschätzt, wenn man Planung und Vorbereitung, die fast dreiwöchige Reise und die Nachbearbeitung zusammenrechnet, dürfte auf jede Minute finalen Film etwa 20 Stunden Arbeitszeit kommen. Unser Film hat übrigens eine Spiellänge von 24 Minuten, 36 Sekunden und 24 Frames… Zum Glück machen wir das nur als Hobby!
KI
Euer fertiger Film heißt „Ocean“. Im Mai 2025 kam ein gleichnamiger Film von dem inzwischen 99jährigen Naturfilmer David Attenborough in die Kinos. Ist das ein Zufall?
Andreas
Ja, und nein. Als ich von David Attenboroughs Film erfuhr, hatte ich im März schon die Titelsequenz und somit auch den Titel für unseren Film fertig. Außerdem gefiel mir der Gedanke unseren Amateur-Film, in dem es wie in Attenboroughs Film auch um den Schutz unserer Meere geht, als eine kleine Hommage an David Attenborough zu sehen, der im Laufe seines Lebens nicht nur unzähligen Menschen die Natur näher gebracht hat, sondern der mit seinem Film Ocean die wohl wichtigste Botschaft und die eindrücklichsten Bilder für den Erhalt unserer Meere abgeliefert hat, die man sich in unserer heutigen Zeit nur vorstellen kann. Denn die Meere stecken wirklich in großen Schwierigkeiten und diese sind alle von uns Menschen gemacht. Unser Film ist ein Geschenk an den Ozean – zum World Ocean Day 2025.
