Unser Test gliedert sich in zwei Hauptteile. Im ersten Teil stellen wir das Gehäuse und das Zubehör vor, im zweiten Teil, dem Feldtest, geht es dann unter Wasser, denn wir testen das Gehäuse natürlich nicht nur einmal, sondern in knapp zwanzig Tauchgängen. Dieser zweite Teil wird hier ab Mitte März 2016 veröffentlicht. Erneutes Vorbeischauen lohnt sich also, auch wenn ihr gar nicht nach einem solchen Gehäuse für die schon etwas betagte Canon sucht, denn von der Verarbeitung, Ausstattung und Funktionsweise ähneln sich alle Unterwassergehäuse von Nauticam. Denn gerade mit den UW-Gehäusen für die Canon G7X und die Panasonic LX 100 hat Nauticam ein Kompaktgehäuse mit Portsystem eingeführt, das es ähnlich den Gehäusen für Spiegelreflexkameras ermöglicht verschiedene Ports an Kompaktkameras einzusetzen.
Teil 1: Bauweise und Funktion
– Verarbeitung und erster Eindruck
– Vergleich mit dem Standardgehäuse von Canon
– Das Innenleben und die Mechanik
– Das Portsystem N50
– Sicherheit: Leckwarner und Vakuumcheck
Teil 2: Das Nauticam Gehäuse im Feldtest
– Platzbedarf und Reisetauglichkeit
– Dichtigkeit und Vakuumcheck
– Stromverbrauch des Leckwarnsystems
– Trimmung und Bedienung unter Wasser
– Fazit: Lohnt es sich das viele Geld dafür auszugeben?
Keine Lust viel zu lesen? Teil 1 hier als Video ansehen:
Teil 1: Bauweise und Funktion
1.1: Verarbeitung und erster Eindruck
Schon wenn man das Nauticam Unterwassergehäuse aus der Verpackung nimmt, kann man erkennen, daß man hier ein ordentlich gefertigtes Stück Technik in der Hand hält. Immerhin wird das Gehäuse aus Aluminium gefräst und ist daher eine ganz andere Liga als die weit verbreiteten Kunststoffgehäuse. Einen direkten Vergleich zu dem Standardgehäuse, das Canon anbietet gibt es im nächsten Kapitel.
Das Gehäuse liegt mit seinen knapp 900 Gramm (ohne Kamera) schwer in der Hand, was zwar schlecht fürs eh schon knapp bemessene Handgepäck ist, aber einer stabilen Kamerahaltung unter Wasser sehr zugute kommt.
Dem Gehäuse liegt noch weiteres Zubehör bei. Dies sind vor allem Teile zur Montage des Gehäuses an Nauticam Griffen sowie zur Befestigung von Blitzkabeln. Hinzu kommt Silikonpaste und ein Satz zusätzlicher Dichtungsringe für Gehäuseöffnung und Port. Außerdem lag zu unserer sehr angenehmen Überraschung auch noch ein kompletter Satz Imbusschlüssel bei. Mit diesen kann man die Montage aller Teile gleich selbst bewerkstelligen. Apropos Montage, das Nauticam Gehäuse für die G7 X verfügt wie alle Unterwassergehäuse von Nauticam über zwei Gewinde in der Unterseite. So kann das Gehäuse stabil mit zwei Stativschrauben befestigt werden. Diese Stativschrauben liegen dem Gehäuse nicht bei. Vermutlich bekommt man sie, wenn man ein Griffsystem von Nauticam kauft.
Will man es wie wir auf einem anderen System befestigen, muß man sich diese Stativschrauben selbst kaufen. Hierbei sollte man darauf achten, daß diese aus hochwertigem Edelstahl und somit rostfrei sind.
Doch zurück zum Gehäuse. Der Auslöser zum Fotografieren ist wie auch bei dem iPhone Gehäuse ein kleiner, leicht zu bedienender Hebel, vorne rechts oben am Gehäuse. Gleich daneben befindet sich ein Drehrad mit dem man den Funktionsring am Objektiv der Kamera bedienen kann. Ein solches Drehrad befindet sich auch auf der Rückseite der Kamera. Somit kann man bequem Blende und Belichtungszeit einstellen, wenn man manuell fotografiert. Gerade dieses hintere Rad hat das Canon Standardgehäuse nicht, dazu gleich mehr.
Darüber hinaus sind auf der Rückseite jede Menge Knöpfe angebracht, so daß Nauticam sich zurecht rühmen kann alle Funktionen der Kamera bedienbar gemacht zu haben. Der wichtigste diese Knöpfe für Unterwasserfilmer ist natürlich der Record-Button, dieser ist in Rot gehalten und fällt somit sofort auf.
Das Display der Kamera läßt sich gut durch ein großes Fenster einsehen, auch wenn dieses leider leicht spiegelt.
Natürlich verfügt das Nauticam Gehäuse auf der Oberseite über einen Clog-Shoe Adapter zu zusätzlichen Montage von Blitzen oder ActionCams. Ebenfalls auf der Oberseite kann man das als Zubehör erhältliche M14 Ventil anbringen, auch dazu weiter unten mehr.
Geöffnet und geschlossen wird das Unterwassergehäuse übrigens durch den Nauticam-typischen Drehverschluß, der ein unbeabsichtigtes Öffnen des Gehäuses unmöglich macht.
1.2: Vergleich mit dem Standardgehäuse von Canon
Zugegeben, der Vergleich hinkt. Man vergleicht ja auch keinen Smart mit einem Porsche. Dennoch vergleichen wir hier die beiden Unterwassergehäuse, die gut 1000 Euro im Preis trennt, denn es wird vielen ähnlich wie uns gehen. Irgendwann wird man sich fragen, ob das 200 Euro teure Gehäuse, das Canon anbietet solide genug ist, gerade wenn man viel taucht und filmt und fotografiert.
Der Vorteil des Canon Standardgehäuses liegt bar auf der Hand. Es ist mit 200 Euro sehr günstig, leicht und hält auch dicht.
Die Nachteile liegen ebenso auf der Hand. Es ist leicht und daher schwerer stabil zu halten. Es ist nicht so stoßfest und solide wie ein Gehäuse aus Aluminum. Es lassen sich nicht alle Funkionen der Kamera erreichen, auch ein Anschluß von externen Blitzen ist nicht möglich.
Und zumindest bei unserem Exemplar ließen sich die Record-Taste und der Auslöser in Tiefen größer als 25m nicht mehr bedienen. Erst durch etwas Bastelarbeit gelang es uns diesen Mangel zu beheben. Spricht man den Canon „Kundendienst“ darauf an, erfährt man, daß es auf Canon Zubehörartikel von Drittherstellern keinerlei Garantie gibt. Dies ist für einen Kunden allerdings nicht ersichtlich, da das Canon-Firmenlogo sowohl auf dem Gehäuse als auch auf der Verpackung prangt. Ebenso wie bei Canonkameras… Vermutlich findet man diesen Hinweis irgendwo im Kleingedruckten.
Das Canon Gehäuse ist also unterm Strich unzuverlässig und bedingt durch die Kunststoffbauweise auch nicht vor harten Stößen geschützt. Für Otto-Normaltaucher aber aufgrund des geringen Preises und des geringen Gewichts oft der ideale Begleiter in den Tauchurlaub.
Im Vergleich dazu ist das Nauticam Unterwassergehäuse mit 1200 Euro deutlich teurer. Dies ist aber bereits der einzige Nachteil. Der alte Spruch „Du bekommst, was Du bezahlst“ stimmt hier absolut. Unter anderem bekommt man einjährige Garantie, im Vergleich zur gesetzlich vermutlich zumindest mal fragwürdigen Nullgarantie von Canon ein echter Fortschritt.
Man kann wirkliche alle Funktionen und Einstellungen nutzen, wenn die Kamera im Gehäuse ist. Die Knöpfe lassen sich leicht und präzise bedienen. Das Aluminumgehäuse on Nauticam ist natürlich deutlich stabiler als das Canon. Canon erlaubt nur 40m Tauchtiefe, während das Nauticam bis 100m zugelassen ist.
Außerdem verfügt das Unterwassergehäuse von Nauticam über einen Leckwarner und ein optionales Ventil mit dem sich im Gehäuse ein Vakuum erzeugen läßt. Dazu später mehr.
Durch die beiden Stativschrauben am Boden kann das Nauticam Gehäuse so sehr gesichert werden, daß es sich auf gar keinen Fall unter Wasser verdrehen kann. Bei Gehäusen mit nur einem Gewinde, wie dem Canon ist dies nicht möglich und es verstellt sich eigentlich bei jeden Tauchgang.
1.3: Das Innenleben und die Mechanik
So solide und stabil wie das Nauticam Unterwassergehäuse von außen aussieht, so aufgeräumt und durchdacht sieht die Mechanik im Innen des Gehäuses aus. Eine funktionierende Mechanik ist natürlich das A und O eines Unterwassergehäuses und kommt gleich nach der Dichtigkeit. Denn das schönste Motiv nützt einem nichts, wenn das Gehäuse im entscheidenden Moment versagt. Betrachtet man die Mechanik und drückt die Tasten im Trockentest, macht das Gehäuse einen sehr guten Eindruck. Wie viel dieser wert ist, wird sich allerdings erst unter Wasser zeigen. Denn auch beim den günstigen Gehäusen von Canon und Meikon Funktion an Land alles, doch versagen diese eben unter Wasser auf die eine oder andere Weise. Insofern können wir das Rätsel, ob die sehr solide und durchdacht aussehende Mechanik auch wirklich störungsfrei funktionieren wird erst im zweiten Teil, unserem Feldtest lösen.
1.4: Das Portsystem N50
Ähnlich wie die großen Gehäuse für DSLRs hat auch dieses Kompaktgehäuse ein Portsystem. Diese kleine, aber feine Sache ist etwas was Kompaktgehäuse von Nauticam eine Überlegung wert sein läßt. Denn wechsele ich in ein paar Jahren die Kamera und kaufe mir eine andere Kamera, für die es ein N50 (so heißt das Portsystem bei Nauticam) kompatibles Gehäuse gibt, kann ich meinen Domeport oder Shortport, denn diese beiden gibt es dezeit zusätzlich, behalten und muß nur das Gehäuse verkaufen.
Durch eine rote Taste lassen sich besagte Ports vom Gehäuse abnehmen, bzw. daran anbringen. Die Taste ist so angebracht, dass auch sie nicht zufällig entriegelt werden kann. Ausgeliefert wird das Nauticam Unterwassergehäuse für die G7 X mit einem Standardport, der ähnlich wie das Canon Standardgehäuse Platz für das Objektiv bietet. Damit kommt man eigentlich schon ganz gut klar. Will man jedoch etwas weitwinkliger aufnehmen, also die Stauchung der Perspektive, wie sie unter Wasser nunmal beim Übergang von einem durch eine plane Scheibe begrenztem Medium wie Luft zu Wasser entsteht vermeiden, so muß man nochmals in die Tasche greifen und sich den optional erhältlichen Domeport kaufen. Diesen Domsport gibt es leider nur aus Acrylkunststoff für ca. 300 Euro zu kaufen. Einen Domeport aus Glas gibt es leider nicht.
Ebenso gibt es eine sogenannten Shortport, der zusammen mit Makrovorsatzlinsen verwendet werden kann. Apropos Vorsatzlinsen. Auch der im Lieferumfang enthaltene Standardport verfügt über ein M67 Gewinde, an das sich Weitwinkel- und Nahlinsen schrauben lassen.
1.5: Sicherheit: Leckwarner und Vakuumcheck
Ebenfalls für fast 300 Euro kann man sich noch ein M14 Ventil als Zubehör für das Nauticam Unterwassergehäuse kaufen. Dieses Ventil dient zur Erzeugung eines Vakuums im Gehäuse. Nun wird der eine oder andere sich vielleicht fragen, was ein Vakuum in einem Unterwassergehäuse zu suchen hat, denn schließlich sorgt es dafür, daß der Druckunterschied zwischen Gehäuseinnerem und Gehäuseäußerem noch größer wird als er ohnehin schon ist. Nun, der Luftdruck auf Meeresniveau beträgt ca. 1 Bar, in 30m Tiefe haben wir somit 4 Bar Wasserdruck, ob der Unterschied zum Gehäuseinneren daher 3 Bar (Gehäuse ohne Vakuum) oder 4 Bar (Gehäuse mit Vakuum) beträgt ist im Ernstfall auch schon egal.
Was das Vakuum im Gehäuseinneren aber vor dem Tauchgang für uns tun kann, ist uns zu versichern, daß das Gehäuse auch wirklich dicht ist. Denn dort wo keine Luft mehr hineingelangt, dort kommt auch kein Wasser hinein.
Wie sieht dieser Vakuum-Check nun im Detail aus? Im Gehäuse befinden sich zwei Sensoren. Einer mißt die Feuchtigkeit, dazu gleich mehr, und ein anderer den Luftdruck. Eine Status-LED außen am Gehäuse zeigt den jeweiligen Zustand an. Mit im Lieferumfang befindet sich eine kleine Handpumpe, mit der man im Gehäuse besagtes Vakuum erzeugen kann. Dazu schließt man das Gehäuse und öffnet das Ventil. In diesem Zustand leuchtet die LED blau und zeigt so an, daß sich eine normale Atmosphäre mit einem Bar Druck im Inneren befindet. Nun setzt man die Pumpe an und beginnt etwas zu pumpen. Die Status-LED beginnt gelb zu blinken und zeigt so einen sinkenden Luftdruck an. Ist nahezu ein Vakuum erreicht, leuchtet die LED ständig grün und gibt uns so zu verstehen, daß das Unterwassergehäuse dicht ist.
Sollte der Druck im Inneren wieder zunehmen, beginnt die Lampe erneut gelb zu leuchten bis der Luftdruck so hoch ist, daß das Vakuum, komplett verloren gegangen ist. In diesem Fall blinkt die LED in warnendem Rot.
Man mag über diese Warnsystem denken, was man will, doch einen Vorteil hat ein Gehäuse mit Vakuum auf jeden Fall: Ein Gehäuse ohne Luft im Inneren enthält auch keine Luftfeuchtigkeit die bei großen Temperaturunterschieden kondensieren kann!
Als zweites Warnsystem befindet sich unten im Gehäuse ein Sensor, der eindringende Feuchtigkeit durch einen lauten Warnton und eine rot blinkende LED vor einem Wassereinbruch warnt.
Diese beiden Sicherheitssysteme funktionieren natürlich nur, wenn man sie erstens über den vorhandenen Kippschalter nicht vergessen hat einzuschalten und zweitens, die dafür nötige Knopfzelle noch genügend Strom liefert. Wie lange diese nicht gerade umweltfreundliche Batterie in der Praxis wirklich hält und ob es ratsam ist einen Satz Reservebatterien mit in den Urlaub zu nehmen, wird sich noch zeigen müssen.
Ebenso darf man natürlich kritisch fragen, was im Ernstfall die Information darüber, daß das Unterwassergehäuse gerade voll läuft eigentlich wert ist. Bin ich gerade erst abgetaucht, kann ich vielleicht noch rechtzeitig zurück zur Oberfläche. Aber bin ich schon länger unten oder mache gar meinen zweiten oder dritten Tauchgang nützt mir das Wissen, daß meine Kamera gleich absaufen wird auch nichts, denn ein Notaufstieg zur Oberfläche, nur um die Kamera zu retten, würde unweigerlich in der Dekokammer oder auf dem Friedhof enden. Über den Sinn und Zweck eines solchen Warnsystems darf also munter diskutiert werden. Dank des Vakuums vor dem Tauchgang zu wissen, daß das Gehäuse zumindest im Moment (noch) dicht ist, ist jedoch ein beruhigendes Gefühl, das durchaus 300 Euro wert sein kann.
Teil 2: Das Nauticam Gehäuse im Feldtest
Wir hatten das Nauticam Gehäuse für die Canon G7X im Februar 2016 auf insgesamt 23 Tauchgängen auf den Malediven mit dabei. Hier ist das Ergebnis des Feldtests:
2.1: Platzbedarf und Reisetauglichkeit
Das Nauticam Gehäuse wird aus Aluminium gefräst und kann daher nicht so leicht sein, wie ein Kunststoffgehäuse, das nur bis 40m wasserdicht ist, während das Nauticam auch noch einem Wasserdruck in 100m Tiefe standhält. Insofern muß man als Reisender schon die Kröte schlucken und 900g ins Handgepäck stecken.
Dafür ist es nicht größer als ein Kunststoffgehäuse und auch mit montiertem Vakuumventil nicht sperrig.
2.2: Dichtigkeit und Vakuumcheck
An der Dichtigkeit fehlt sich natürlich nichts. Das wäre ja auch noch schöner bei einem Gehäuse dieser Preisklasse. Allerdings habe ich die maximal mögliche Tiefe von 100m nicht ganz erreicht. Bei knapp 33m war bei mir Schluß.
Der Vakuumcheck gibt einem wie erwartet ein sicheres Gefühl. Allerdings sollte man nicht vor lauter Trubel vergessen ihn zu machen. Sprich: Gehäuse öffnen, Schalter umlegen, Gehäuse schließen, Pumpe ansetzen und Vakuum erzeugen.
Daß man all das dann doch mal vergißt, ist mir gut vier Mal passiert. Sch…ade, wenn man schon unter Wasser ist, wenn es einem einfällt. Denn da der Schalter, der das Leckwarn- und Vakuumsystem einschaltet sich im Gehäuse befindet, muß man es öffnen um es einzuschalten. Ganz dumm also, wenn man ein Gehirn wie ein Fischernetz hat und man sich bereits unter Wasser befindet.
Dies ist daher mein einziger Kritikpunkt an dem System. Es wäre schön, wenn man den Schalter außen am Gehäuse hätte, um wenigstens das Leckwarnsystem noch nachträglich aktivieren zu können.
2.3: Stromverbrauch des Leckwarnsystems
Den Stromverbrauch des Vakuum- und Leckwarnsystems konnte ich anfangs überhaupt nicht einschätzen. Immerhin leuchtet während des ganzen Betriebs die LED, die sicherlich von allem was zu dem System dazugehört am meisten Energie brauchen wird. So hatte ich vier Reserveknopfzellen mit auf die Insel genommen. Keine davon habe ich gebraucht. Und dies, obwohl ich das System im Nauticam Gehäuse bei den Bootsausfahrten oft schon an Land aktiviert hatte. So kam eine Betriebsdauer von durchschnittlich gut 2 Stunden pro Tauchgang zustande. Nach 19 Tauchgängen mit eingeschaltetem Warnsystem lief es am Ende des Urlaubs immer noch anstandslos. Es reicht also völlig, sicherheitshalber nur eine Reservebatterie mit in den Urlaub zu nehmen.
2.4: Trimmung und Bedienung unter Wasser
Das Gehäuse ist negativ getrimmt, zieht aber nicht zu sehr nach unten. Es hängt einem also nicht wie ein Klotz um den Hals, sondern liegt im Salzwasser gut und leicht in der Hand, bzw. auf dem Befestigungssystem.
Alle Tasten waren stets gut zu bedienen. Keine davon hat sich selbstständig gemacht, so wie dies bei Billiggehäusen gerne mal passiert. Die kleine Aussparung hinten rechts oben, die für den Daumen gemacht ist, hat sich als sehr nützlich erwiesen. Man kann das Nauticam Gehäuse so auch relativ stabil halten, wenn man kein Schienensystem verwendet.
2.5: Fazit: Lohnt es sich das viele Geld dafür auszugeben?
Nach über zehn Jahren mit Plastikgehäusen ist es ein wahre Freude mit einem Gehäuse aus hochwertigen Materialen unter Wasser zu filmen und zu fotografieren und dabei endlich ein Gehäuse in der Hand zu haben, auf das man sich verlassen kann.
Dennoch ist es sehr viel Geld, das man für diesen Ausrüstungsgegenstand bezahlt. Daher sollte man ihn auch entsprechend oft benutzen. Geht man im Jahr zehn Mal tauchen, kann man sicherlich darauf verzichten. Will man die ganze Geschichte aber etwas ernsthafter betreiben, ist ein solides Gehäuse das A und O.
Gerade das Vakuumsystem hat mir gut gefallen, da ich so jederzeit, auch zuhause vor dem Tauchurlaub testen kann, ob alle Dichtungen noch das halten, was sie versprechen.
Ein großes Problem bei solchen Investitionen ist jedoch, daß die Kameras rasend schnell veraltern. Das Gehäuse würde vermutlich Jahrzehnte halten, doch die G7X war schon vor dem Kauf des Nauticam Gehäuses eine Kamera auf Abruf. Damit wird natürlich auch das Gehäuse auf absehbare Zeit ein Fall für eBay. Vermutlich mit riesigen Verlusten.
Aufgrund des Portsystem kann man jedoch zumindest hoffen, daß die neue Traumkamera ebenfalls ein Gehäuse mit N50-Portsystem von Nauticam spendiert bekommt. So kann man wenigstens den Domsport und eventuell das Vakuumventil behalten.
| Stand: 8. März 2016
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