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Tauchen auf Malapascua, Philippinen

Malapascua, eine kleine Insel auf den Philippinen gilt als der Ort auf der Welt, an dem man mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Fuchshaie begegnen kann. Zwar hat man auch im Roten Meer an Daedalus oder den Brothers theoretisch auch die Chance einen Blick auf die eleganten Fuchshaie zu erhaschen, doch die Wahrscheinlichkeit ist dort deutlich geringer als beim Tauchen auf Malapascua. Es folgt ein Reisebericht über unsere Expedition zu den majestätischen Fuchshaien.

Für diejenigen, die es lieber zur und knapp haben wollen, können wir unseren neuesten Film über das Tauchen mit Fuchshaien empfehlen, den wir im Februar 2020 auf Malapascua gedreht haben:

Anreise

Die Anreise begann am 13. Februar 2020 mit Singapore Airlines von München über Singapur nach Cebu City auf der philippinischen Insel Cebu. Dort wurde eine Übernachtung fällig, da die Weiterreise per Taxi in den äußersten Norden der Insel Cebu sowie die Überfahrt mit einem Boot nach Malapascua nicht mehr vor Einbruch der Nacht machbar gewesen wäre. Insgesamt dauerte unsere Anreise von München nach Malapascua ziemlich genau 48 Stunden. Organisiert wurde sie von der Tauchbasis Sea Explorers. Die unter schweizerischer Führung stehende Tauchbasis wurde 1989 gegründet und organisiert somit seit über 30 Jahren das Tauchen mit den Fuchshaien.
Man kann wirklich sagen, unsere Transporte erfolgten alle mit schweizer Präzision! Die Fahrer bzw. Kapitäne der Boote waren jeweils überpünktlich vor Ort und alle Fahrten klappten wie am Schnürchen.
Wegen des Coronavirus galt es beim Übertritt von Cebu nach Malapascua unsere Reisehistorie offenzulegen sowie unsere E-Mailadresse anzugeben. Außerdem wurde Fieber gemessen. Ähnliche Maßnahmen gab es auch schon bei der Einreise auf die Philippinen sowie bei Bezug des Übernachtungshotels in Cebu City.

Tauchen auf Malapascua – Fuchshai
Wegen solchen Begegnungen gehen Menschen aus aller Welt zum Tauchen auf Mapalascua…

Unterkunft

Auch die Unterkunft auf Mapalascua wurde, ebenso wie schon zuvor die Anreise und später der Weitertransport nach Negros am Ende unseres Aufenthalts, von den Sea Explorers präzise und makellos organisiert. Wenn man den Komplettservice der Sea Explorers in Anspruch nimmt, hat man auf Malapascua im Prinzip die Auswahl zwischen dem direkt an der Tauchbasis gelegenen Hotel Ocean Vida und dem ca. fünf Gehminuten entfernten Buena Vida etwas weiter im Inselinneren.
Wir hatten uns bei der Buchung für das Buena Vida entschieden. Eine Entscheidung, die sich nachträglich als für uns goldrichtig erwies.
Denn auf Malapascua gibt es zwei grundsätzlich verschiedene Arten von Besuchern. Taucher, die bereit sind nachts um kurz nach 4 Uhr aufzustehen um zu den Haien zu fahren und Party-People, die man erst ab der Happy-Hour um 16 Uhr zu Gesicht bekommt und die dann bis nachts um 1 Uhr direkt vor dem Ocean Vida Party machen. Ist man also Gast im Ocean Vida, stehen einem pro Nacht maximal drei Stunden Schlaf zur Verfügung. Das Buena Vida, war abgesehen von den allgegenwärtig krähenden Hähnen eine ruhige Unterkunft.
Die Zimmer waren sehr sauber und wurden täglich gereinigt. Die einzelnen Bungis sind sehr schön und liebevoll in einem Garten gelegen.
Im Hotel befindet sich auch ein Spa sowie ein wirklich hervorragendes italienisches Restaurant. Im Restaurant wird auch das im Reisepaket enthaltene Frühstück serviert. Mahlzeiten können dort aber nicht aufs Zimmer geschrieben werden, sondern müssen bar beglichen werden. Ein kleiner Nachteil, der sich über die dort wirklich spitzenmäßige Küche aber mehr als ausgleicht.
Was man wissen sollte: Im Buena Vida gibt es nur an einer Steckdose auch über Nacht Strom. Will man Akkus über Nacht aufladen, solte man unbedingt diese 24h-Stundensteckdose verwenden, eventuell ist hierfür eine Verteilersteckdose nötig, wenn mehrere Ladegeräte gleichzeitig genutzt werden sollen! Außerdem: Bargeld kann an der Rezeption im Ocean Vida getauscht werden und im Restaurant des Ocean Vida kann man auf Zimmer schreiben lassen, auch wenn man im Buena Vida residiert.

Tauchbasis auf Malapascua

Auf Malapascua gibt es zahlreiche Tauchbasen, die Fahrten zu den Fuchshaien anbieten. Wie bereits erwähnt, hatten wir uns für die Sea Explorers entschieden, die man getrost als Pioniere des Tauchens mit Fuchshaien bezeichnen darf. Auf der Tauchbasis herrschte reger Betrieb, obwohl die wohl sonst sehr zahlreich anwesenden Taucher aus China aufgrund der Coronavirus-Krise nicht auf Malapascua waren.
Sofort nach der Anmeldung erhielten wir ein Basenbriefing und Basenleiter Martin erklärte uns den Umgang mit der Nitroxmeßstation und das Entfernen der Int-Adapter in den DIN-Flaschen. Da wir unsere eigene Ausrüstung dabei hatten, können wir nichts zum Zustand der Leihausrüstung beitragen. Die von uns genutzte Infrastuktur können wir getrost als eine der besten und durchdachtesten bezeichnen, die wir auf unseren zahlreichen Reisen bisher gesehen haben. Besonders die Becken zum Waschen der Ausrüstung sind sehr praktisch angeordnet. Für alles gibt es kurze Wege. Sogar an eine Druckluftpistole zum Entfernen von Wasser an der Fotoausrüstung wurde gedacht.
Was man wissen sollte: Zu den Kosten für die Tauchgänge gesellen sich noch einige hundert Pesos sogenannter „Riffschutzgebühren“, für die Fahrt zu den Fuchshaien wird nochmals eine zusätzliche Gebühr fällig.
Wenn es irgendwie möglich ist, erhält man von der Tauchbasis für alle Tauchgänge die man machen wird den selben Tauchguide zur Seite gestellt. Dieser muß dann natürlich auch wie in unserem Fall fünfmal in Folge besonders früh zu Fuchshaien raus. Wobei die Guides sogar noch früher aus den Federn müssen, denn sie müssen alles zur Ausfahrt vorbereiten.

Tauchen auf Malapascua – Fuchshai
Tauchen auf Malapascua: Tauchplatz Gato Island

Das Tauchen auf Malapascua

Insgesamt haben wir während unserer fünf Tage auf Malapscua neun Tauchgänge gemacht. Davon waren wir fünfmal zu den Fuchshaien unterwegs, deretwegen wir die ganze Reise überhaupt erst auf uns genommen hatten. Die Fuchshaie sind natürlich die absoluten Stars. Ohne sie wäre Malapascua immer noch eine unbekannte kleine Insel mit nur wenigen Stunden Strom am Tag. Nahezu die gesamte Wirtschaft der Insel hängt von den Fuchshaien ab. Das Wichtigste vorab: Wir haben bei allen Tauchgängen am Tauchplatz Monad Shoal Fuchshaie gesehen.
Die Tauchgänge sind alle Bootstauchgänge. Man fährt mit den traditionellen philippinischen Auslegerbooten zu den Tauchplätzen. Die Boote bieten relativ viel Platz, besonders wenn die Besucher aus China fehlen… Wie in Asien oft üblich, wird einem alles nachgetragen. Selbst muß man lediglich am Vortag die Nitroxmessung machen. Sämtliche Ausrüstungen sowie Getränke und Kekse werden vorab von den Guides aufs Boot gebracht. Die Ausrüstung wird zusammengebaut. Das ist etwas was uns grundsätzlich stört, denn wir bauen es lieber selbst zusammen. Doch jedes Mal, wenn wir unser Equipment überprüft haben, hat alles gestimmt. Lediglich zweimal wurde vergessen die Luft nach dem Zudrehen des Ventils wieder abzulassen, so daß das Finimeter ein geöffnetes Ventil vorgegaukelt hat.
Kommen wir zum Tauchen auf Malalpascua bei den Fuchshaien am Tauchplatz Monad Shoal. Bei allen neun Tauchgängen an den Spot in der Nähe von Malapascua hatten wir ausnahmslos schlechte Sicht mit Sichtweiten von maximal 10-12m. Am frühen Morgen, man geht so gegen 6 Uhr ins Wasser, stellte das wenige Licht unter Wasser in Kombination mit sehr trüben Sichtverhältnissen eine besondere Herausforderung an das Kameraequipment. Autofokus kann man je nach Kameratyp vergessen. Gerettet hat unsere Aufnahmen der AF-Lock. Also das Einstellen der Schärfe auf unendlich und das damit verbundene zeitweise Abschalten des AF.
Je nachdem an welche Stelle man an der versunkenen Insel Monad Shoal ins Wasser springt, sucht man in Tiefen zwischen 20-30 Meter nach den Fuchshaien. Zwar gibt es am Boden an vielen Stellen gespannte Leinen, die verhindern sollen, daß Taucher auf die Fuchshaie zuschwimmen und sie so vertreiben, doch während unserer fünf Tauchgänge war immer Streckenschwimmen auf der Suche nach den Haien angesagt.
Da die Sicht, und das Wetter insgesamt, während unseres Aufenthalts auf Malapascua stark verbesserungswürdig waren, konnten wir die Fuchshaie nur an zwei Tauchtagen relativ nah erleben. An den anderen Tagen blieben sie auf Abstand und im Trüben. Näher kamen sie interessanterweise immer kurz vor Ende des Tauchgangs, wenn man bereits mit 60 Bar oder weniger unterwegs war.
Außer dem Tauchen mit Fuchshaien bieten die Tauchplätze von Malapascua noch ein paar ganz nette Makrospots. Einen Besuch ist auf jeden Fall das ca. 45 Minuten entfernte Gato Island mit seinen recht großem Weißspitzenriffhaien in einem Tunnel unter der Insel wert. Wer auf der Suche nach Weichkorallen ist, der wird dort fündig. Hartkorallen oder große Schwärme gibt es an den Spots um Malapascua generell kaum. Was sicherlich auch an dem auf den Philippinen immer noch üblichen Dynamitfischen liegt, auch wenn man dort nicht gerne darüber redet.

Tauchen auf Malapascua – Fuchshai
Das Tauchen auf Malapascua geht zu Ende… Abendstimmung…

Der zweite Teil unserer Reise führte uns nach Dauin auf der Insel Negros, einem fast reinen Makro-Revier.

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