Dies ist nicht unser erster Artikel zum Tauchen im Roten Meer in den Wintermonaten. In den vergangenen 15 Jahren, in denen wir immer wieder regelmäßig im Roten Meer abgetaucht sind, waren wir auch insgesamt vier Mal während des Winters dort. Nach Dezember und Februar haben wir uns diesmal auch im Januar getraut und es (wieder) nicht bereut.
Dennoch gibt es ein paar Kleinigkeiten zum Tauchen im Winter zu beachten. Das Rote Meer ist im Winter zwar nicht so kalt wie unsere Seen, doch dafür taucht man dort auch viel mehr als daheim. Während man sich am heimischen Baggersee nach dem Tauchgang einen heißen Tee gönnt, springt man am Roten Meer nach der Oberflächenpause meist gleich wieder ins Wasser. Folglich sollte man selbst bei lauschig warm klingenden 22 Grad Wassertemperatur einen 7mm Tauchanzug mit Haube einpacken. Je nach individueller Verfrorenheit, gerne auch in der Version Halbtrockenanzug oder auch Trockie.
Neben der im Winter natürlich niedrigeren Wassertemperatur gilt es vor allem auch an den Wind zu denken. Auf der ägyptischen Seite des Roten Meeres hat man nahezu ganzjährig einen meist aus Nord wehenden Wind. In den Wintermonaten kann dieser besonders stark sein. Was vor allem den Wechsel von nassem Tauchanzug hin zu warmer Jogginghose und Hoddie unangenehm macht.
Alles was den Wind zu blocken hilft, kann hier die Qual verkürzen. Seien es spezielle Umkleidehilfen oder ein Bademantel. Bei kürzerer Oberflächenpause im nassen Anzug, kann eine dünne Regenjacke, die man über den nassen Anzug zieht den Wind vollständig blocken und so das Frieren stark verringern.
Tauchen im Winter im Roten Meer: Was gibt’s unter Wasser zu sehen?
Kurz gesagt: Überraschend viel! Während im Sommer das Leben an den Riffen pulsiert und im Herbst die Großfische an die vorgelagerten Riffe der ägyptischen Küste ziehen, geht es Winter unter Wasser ruhiger zu. Beim Tauchen im Winter ist das natürlich anders, aber nicht unbedingt schlechter.
Während unserer Woche Ende Januar 2025 hatten wir mehrere Begegnungen mit Schildkröten. Darunter auch große Grüne Schildkröten am Tauchplatz Marsa Shuni. Dies hat uns umso mehr gefreut, als die Schildkrötenpopulation im Süden Ägyptens gerade unter massivem Existenzdruck steht. Die Sommer 2022, 2023 und auch 2024 waren extrem heiß. Als Folge davon starben aufgrund der zu hohen Wassertemperatur große Teile der Seegraswiesen in den Buchten ab. Das Seegras stellt eine wichtige Nahrungsgrundlage für Schildkröten und die letzten noch lebenden Seekühe dar.
Allein in der für ihre großen Grünen Schildkröten berühmten Bucht Marsa Abu Dabbab hat sich die Zahl der Schildkröten von ca. 20 auf 3 bis 4 Tiere reduziert.
Kurzfilm über die Begegnungen unter Wasser
Bevor wir hier alle einzelnen Tiere aufzählen, schaut euch am besten einfach unseren Kurzfilm über das Tauchen im Winter im Roten Meer aus Januar 2025 an. Die Aufnahmen entstanden innerhalb von 12 Tauchgängen, an sechs aufeinander folgenden Tagen und an sechs unterschiedlichen Tauchplätzen.
Zwar war die Sichtweite aufgrund von Wind und Wellen teilweise beeinträchtigt und so mancher gewünschte Tauchplatz konnte wegen eines aufkommenden Sturms nicht angefahren werden, doch unterm Strich gingen die Tauchgänge völlig in Ordnung.
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