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Erste Gedanken zum Filmen unter Wasser

Bevor man sich mit einer geeigneten Kamera zum Filmen unter Wasser begibt, sollte man sich ein paar grundsätzliche Gedanken über den Film machen, den man zu drehen gedenkt.
Was für eine Art Film soll es werden? Eine Dokumentation über ein Thema und/oder einen Tauchplatz mit Original-Ton und Voice-Over oder ein Unterwasserfilm ohne Sprecher, der die Schönheit der Unterwasserwelt mit etwas Musik hinterlegt zeigt? Oder gar ein surrealistisch anmutender Film? Eine Hommage an ein stolzes Schiff, das jetzt als Wrack auf dem Grund des Meeres ruht? Ideen gibt es viele, man sollte sich aber vorher klar machen, was man alles braucht, um der Zielvorstellung möglichst nahe zu kommen.

1. Gedanken zum Drehort machen

Als erstes sollte man sich mit dem Ort an dem man dreht bekannt machen. Dies kann durch eine gründliche Internetrecherche sowie über Infomaterial des Reiseveranstalters geschehen. Aber auch wenn man bereits vor Ort ist, kann man sich abends gemütlich mit den Tauchbudenbetreibern zusammensetzen und sich etwas von den Besonderheiten erzählen lassen. Mit Sicherheit läßt sich so ein roter Faden für eine Geschichte oder eine Idee finden, die entweder zu einer Dokumentation oder aber auf jeden Fall zu einem Video mit den Highlights der Tauchplätze reicht.

Eines sollte man dabei auf keinen Fall vergessen. Ein Film besteht zur Hälfte aus Musik und Ton! Manche behaupten sogar aus weit mehr als der Hälfte, da die Musik unbewußt Gefühle und Stimmungen transportiert, die mit einem bloßen Bild alleine nicht möglich sind. Nun haben die wenigsten von uns ein Symphonieorchester zur Verfügung und sind auch nicht begabt genug eine Filmscore zu komponieren.

Doch es gibt zum Glück das Internet und darin tummeln sich eine Menge Künstler, die bereit sind ihre Werke gegen Namensnennung im Rahmen der Creative Commons Lizensierung zur Verfügung zu Stellen.
Die passende Musik läßt sich also bei unterschiedlichen Portalen finden, den richtigen Geschmack für das richtige Video zu finden ist jedoch schon schwerer. Auf keinen Fall sollte man der Meinung verfallen, gefällt mir das Musikstück persönlich, so muß es doch auch zu meinem neuen Unterwasserfilm passen. Lieblingslieder haben hier nicht verloren.
YouTube ist voll von Unterwasserfilmen mit Heavy Metal zu bunten Riffen und friedlich dahinziehenden Kleinfischen. Ich habe nichts gegen Heavy Metal im allgemeinen, was ich sagen will ist, die Musik muß zu den Bildern passen. Wenn schon Heavy Metal, dann bitte zu einer Szenerie die dazu paßt, also zum Beispiel das Wrack eines Kriegsschiffs, Riffhaie nachts auf Jagd… Natürlich gehört das Material dann auch rhythmisch auf die Beats geschnitten.

Man sollte sich also lange bevor man die ersten Szenen dreht Gedanken zu dem möglichen Film und seiner Stimmung machen. Geeignetes Musikmaterial für Unterwasserfilm oder für Filme allgemein findet man unter anderem auf den Seiten dieser Portale:

Hintergrundmusik: http://incompetech.com/music/royalty-free/

Musik: http://www.jamendo.com/de/

Kostenlose Soundeffekte: http://www.freesfx.co.uk, http://www.freesound.org/

Loops: http://free-loops.com/

Also hören wir uns am besten schon lange vor der Reise die passenden Musikstücke an. Websites wie Jamendo sind ein guter Ort um mit der Recherche zu beginnen, zumal man dort die Suche auch gleich nach Stimmungen und Rhythmen eingrenzen kann.

2. Die Ausrüstung fit machen

Meikon Spiegelreflex UnterwassergehäuseEs klingt vielleicht trivial, aber man sollte vor Reiseantritt mindestens zweimal checken, ob Akkus und Speicherkarten ausreichend vorhanden und auch eingepackt sind. Oft ist es vor Ort gar nicht so einfach eine daheim vergessene SD-Karte aufzutreiben, die auch noch schnell genug für die neue Kamera ist. Oder gar den passenden Reiseadapter nachträglich zu besorgen.
Apropos Kamera. Sollten wir uns neues Equipment zugelegt haben, haben wir natürlich daheim damit geübt und beherrschen es nahezu blind. Denn was wäre schlimmer als eine unglaubliche Szene nicht in den Kasten zu bekommen, weil wir den falschen Knopf gedrückt haben? Oder wir haben den richtigen gedrückt, aber leider nicht fest genug, weil der Knopf am Unterwassergehäuse schwergängiger ist als wir gedacht hatten. Also daheim die Kamera zum Üben ins Unterwassergehäuse und Aufnahmen machen. Dafür müssen wir nicht einmal unbedingt abtauchen. Ein Spaziergang mit Unterwassergehäuse tut es auch, wichtig ist zu üben!
Und ist das Unterwassergehäuse überhaupt (noch) dicht? Auch dies sollte man am besten schon vor dem Urlaub überprüfen. Und zur Not die Dichtungen rechtzeitig ersetzen.
Und dann ist da noch das Problem der Datensicherheit. Geht die Speicherkarte verloren oder wird beschädigt, ist das Drama groß. Eine Reservekarte schafft Sicherheit!

Also am besten einen Laptop mitsamt Datensicherung auf die Reise mitnehmen. Auf diese Weise können Filme auch schon mal gesichtet und schlechte Aufnahmen gelöscht werden. Und wer im Urlaub nicht vor dem Computer sitzen will, der kopiert einfach die Filme rüber, während er beim Abendessen sitzt, die Siherung dauert meist eine Weile und ist nicht besondersn spannend. Mit einer zusätzlichen Datensicherung der Filme auf einer kleinen externen Festplatte kann man dann allerdings wesentlich ruhiger schlafen.

3. Abtauchen und gute Aufnahmen machen

Beim Filmen sollte man die Geschichte, die man sich zuvor selbst zurecht gelegt umsetzen. Dabei gilt es vor allem im Umgang mit der Unterwasserwelt einiges zu beachten.

Was genau, kann man in unserem Beitrag „Tiere unter Wasser filmen“ nachlesen. Oft erkennt man erst während des Tauchganges was sich von der ursprünglichen Idee tatsächlich umsetzen läßt. Man sollte daher auf jeden Fall genügend Material drehen, verschiedene Blickwinkel derselben Szene ausprobieren und viele Details schießen. Bei Fischen und Korallen, bzw. Riffabschnitten sollte man Aufnahmen von oben vermeiden und statt dessen immer auf Augenhöhe oder von unten nach oben filmen. Gerade Aufnahmen von unten nach oben können sehr spannend wirken. Besonders wirken diese Aufnahmen, wenn man noch ein Objekt in den Vordergrund bringt. Dies kann eine schöne Koralle, die man zusätzlich beleuchtet sein, aber auch der Tauchpartner darf in solchen Situationen gerne modeln.

Generell kann man sagen, daß gute Videoaufnahmen unter Wasser immer Aufnahmen mit der Sonne im Rücken sind. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel und auch die eine oder andere Gegenlichtaufnahme kann spannend wirken.

4. Kenne die Regeln – und brich sie…

Allerdings sollte man auch alles nicht so ernst nehmen und Mut zum Experimentieren haben. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und es wird schon einige Urlaube brauchen, bis die Aufnahmen brauchbar sind. Also nicht aufgeben und weitermachen!

Doch bevor wir ins Wasser springen, kann es nicht schaden vorher noch einen Blick auf unsere Seite „Tiere unter Wasser filmen“ zu werfen. Außerdem haben wir noch einen zusätzlichen Artikel hier, der erklärt wie man auch mit kleinen Kameras unter Wasser gute Aufnahmen manchen kann und dabei lernt Dinge wie den Weißabgleich für Unterwasseraufnahmen richtig einzusetzen oder eine kleine Kamera unter Wasser überhaupt stabil zu halten.

>> weiter zu 2. Tiere unter Wasser filmen

 

 

3 Kommentare zu “Erste Gedanken zum Filmen unter Wasser

    1. bluewavefilms

      Hallo Dirk,
      dankeschön, habe mir auch Mühe gegeben.
      Aber solltest Du um diese Uhrzeit nicht besser an Deinem neuen Film arbeiten? 😉
      Schönen Gruß!
      Andreas

  1. Pingback: Fit für Unterwasserfilm - BLUEWAVEFILMS

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